Lederkunde
Leder ist ein Werkstoff, der die Menschheit von Anfang an begleitet und nicht an Reiz verloren hat, sondern heute noch viele Menschen fasziniert. Viele schätzen Leder als natürlichen Werkstoff und interessieren sich für Leder – aber oft weiß man nicht so recht, welches Leder man vor sich hat. An dieser Stelle wollen wir eine erste Einführung in Herstellung und Bestimmung der gebräuchlichsten Lederarten geben.
Was ist Leder?
Leder ist eine Tierhaut, die so bearbeitet wurde, dass sie
a) Im trockenen Zustand nicht bricht und
b) Im nassen Zustand nicht fault.
Diese Umwandlung von einer einfachen Roh- oder Grünhaut in Leder geschieht durch
Die Gerbung
Die pflanzliche oder Vegetabilgerbung benutzt Gerbstoffe aus Rinden, Wurzeln oder anderen Pflanzenmitteln.
Die mineralische Gerbung benutzt z.B. Metallsalze wie in der Chromgerbung.
Die syntetische Gerbung gerbt mit Hilfe verschiedener Produkte der organischen Chemie.
Die tierische- oder Sämischgerbung verwendet bei ihrer Gerbung Fisch- oder Säugetiertran.
Lederarten
Grundsätzlich kann Leder am sogenannten Narbenbild erkannt werden, d.h. an dem Bild, das sich auf der gegerbten Haut durch die Poren, die Haarwurzelkanäle und die Hautstruktur ergibt.
Der Griff zur Lupe oder dem Fadenzähler ist oft eine Notwendigkeit zur Prüfung der Lederwaren.
Um das charakteristische Narbenbild zu verdeutlichen, haben wir zur jeweiligen Abbildung des Leders eine schematische Zeichnung dazugestellt.
Zähes Leder, in der Struktur der menschlichen Haut ähnlich. Durchgehende Poren, die von den Borsten herrühren, machen dieses Leder wasserdurchlässig. Die Poren stehen gleichmäßig verteilt in Dreiergruppen.
Schweinsleder wird heutzutage hauptsächlich als Futterleder verwendet.
Stellvertretend für alle Reptilleder (Krokodil-, Echse-, und Schlangenleder) sei hier das Krokoleder genannt. Eindeutig zu erkennen an der Schuppenstruktur der Haut. Imitationen aus geprägtem Rindsleder können unter der Lupe in aller Regel daran erkannt werden, dass die Poren der Haare noch sichtbar sind, bei einem echten Krokodil fehlen diese natürlich. Der oft für charakteristisch gehaltene Glanz des Reptilleders ist somit nicht unbedingt ein Kennzeichen.
Zähes Leder, in der Struktur der menschlichen Haut ähnlich. Durchgehende Poren, die von den Borsten herrühren, machen dieses Leder wasserdurchlässig. Die Poren stehen gleichmäßig verteilt in Dreiergruppen.